ProjekteFreiraumplanungPrivate und Öffentliche Grünflächen VIII

 

Umgestaltung einer großen innerstädtischen Parkanlage
Teil 7: 3D-Schilder mit Braille-Schrift

Eine besondere Herausforderung war die Planung und Herstellung der Parkbeschilderung für Menschen mit Seh-Beeinträchtigung.

Es gibt zwar eine Reihe von Firmen, die verschiedene Materialien wie Metalle oder Plexiglas gravieren können. Da die Schilder ja draußen aufgestellt werden mussten und auch mal eine unfreundliche Behandlung unbeschädigt überstehen sollen, schied Plexiglas als zu empfindlich aus.

Wir entschieden uns für Edelstahl als stabiles Material für die Gravur des Planes und der sog. "Schwarzschrift" (für Normal-Sehende), wobei die Gravurlinien und die Schwarzschrift mit dunklem Lack ausgelegt werden. Aber: Wie kommt die Braille-Schrift auf ein solches Schild? Die Braille-Zeichen bestehen ja nun mal aus erhaben gearbeiteten Punkten - die notwendige Braille-Schrift stellte also das Hauptproblem dar.

Nach umfangreichen Recherchen fand sich am Ende die folgende Lösung: Der erste Hersteller produzierte den weißen Standpfosten mit der Trägerplatte und fertigte die Rohlinge der Edelstahlplatten an. Dann wurden die Edelstahlplatten zum Braille-Schrift-Spezialisten geschickt. Der produzierte kleine Schildchen aus Aluminium (ein relativ weiches Metall, das man "gerade noch" mit Braille-Punkten beschriften kann) und fräste die exakt passenden Aussparungen in die Edelstahl-Platte und schickte die Platten plus die kleinen Alu-Schildchen zurück. Dann machte der erste Hersteller weiter und gravierte den Plan und die Schwarzschrift und liefert alles zusammen auf die Baustelle. Dort wurden die weißen Pfosten einbetoniert. Die fertig gravierten Edelstahlplatten kamen zu uns ins Büro, wo dann noch die Braille-Schildchen in die exakt passenden Vertiefungen eingeklebt wurden.

Als letzter Schritt wurden dann die Schilder auf die Pfosten im Park aufgeschraubt. Bei diesem Aufwand hoffen wir auf ein sehr langes Leben der Schilder.